Weltweit finden wir auf allen Kontinenten Überreste einer prähistorischen Hochkultur, die heute als „Megalithkultur“ bekannt ist. Wie alt diese Kultur wirklich ist, ist sehr umstritten, jedoch konnten einige wenige archäologische Fundplätze durch wissenschaftliche Untersuchungen und Datierungen eindeutig dem prähistorischen Zeitraum zugeordnet werden. Diese Periode liegt international anerkannt zwischen rund 5.000 und 12.000 Jahre vor heute und umfasst also die Jungsteinzeit über das Mesolithikum (= Mittlere Steinzeit) bis in das Jungpaläolithikum (= Jüngere Altsteinzeit). Natürlich gibt es auch noch ältere, aber auch jüngere Steinsetzungen. Rezente Megalithkulturen, wo alte Steine verehrt werden, findet man vor allem im ostasiatischen Raum. Unerklärlich sind jedoch die Transportweisen der alten oft zwischen 10 und bis zu 16.250 Tonnen (z.B. Yangshan-Steinbruch, China) schweren bearbeiteten Steine aus prähistorischen Zeiträumen, die oft im unwegsamen Gelände kilometerweit bewegt worden sind.
All diese Tatsachen werfen Fragen auf, auf die wir noch keine Antworten kennen und deren Klärung noch aussteht. Interessant ist, dass wir in Österreich gleich wie in der Schweiz, Italien und Deutschland eine weit verbreitete prähistorische Megalithkultur im mitteleuropäischen Raum besitzen. Vom Bundesland Vorarlberg bis ins Burgenland waren einst vermutlich mehrere Tausend Lochsteine und Menhire aufgestellt und Hunderte megalithische Bauten vorhanden. Jedoch wurde ein Großteil davon in der Vergangenheit bewusst oder unbewusst zerstört. Immerhin konnten wir in den letzten 14 Jahren in der Nordoststeiermark mehr als 550 alte Lochsteine und Menhire kartographisch erfassen und wissenschaftlich bearbeiten. Als besonders interessant erwiesen sich für uns die 16 prähistorischen Bergsiedlungen mit ihren oberflächennahen Schutzräumen, die erst vor wenigen Jahren von uns wiederentdeckt werden konnten.