Wohl eine der interessantesten und interdisziplinären Forschungsbereiche in der Wissenschaft ist für uns die Speläologie (= Höhlenkunde), die ein breites Spektrum an Möglichkeiten sowohl für den interessierten Laien, wie auch für den renommierten Wissenschaftler bietet. Denn wo findet man auf unserem Planeten noch Räume, in die, seit die Erde besteht, noch nie ein Mensch seinen Fuß gesetzt hat? Unserer Meinung nach sind Höhlen weltweit die wahren „Museen der Menschheitsgeschichte“, denn in ihnen blieb so manches erhalten, was an der Oberfläche schon längst zu Staub zerfallen oder zerstört worden wäre.
Jährlich erforschen Tausende Höhlenforscher aus aller Welt die unterirdischen Hohlräume in den regionalen Karstgebieten unserer Erdkruste. Aber wir brauchen nicht allzu weit in die Ferne zu schweifen, bleiben wir im Lande – denn Österreich zählt heute weltweit historisch zu den Pionieren der Höhlenforschung – Teilabschnitten von Bayern sind bis heute über 15.500 erfasste und teilerforschte Naturhöhlen registriert. Darunter auch einige, die zu den längsten und tiefsten Höhlen unserer Erde zählen. Aktuell ist die längste bekannte Höhle Österreichs das Schönberg-Höhlensystem im Toten Gebirge (Stmk./OÖ) mit einer Gesamtlänge von 149.123 m (Stand 2019) und die tiefste Höhle der Lamprechtsofen in den Leoganger Steinbergen (Szb) mit 1735 m (Stand 2019).